Botox ist bekannt geworden durch viele Prominenten, die sich mit einer Behandlung spontan verjüngt haben. Eigentlich ist Botulin ein Gift, welches Nervenzellen hemmt. Hauptsächlich wird es zur Faltenunterspritzung angewendet. Die Hautfalten verschwinden zeitweilig und verjüngen das Gesicht optisch. Meist sind Nasen-, Mund- und Stirnfalten Zielregionen der Faltenunterspritzung. Eine Behandlung hält meistens einige Wochen oder Monate an.
Wozu lässt sich Botox noch verwenden?
- Es stoppt übermäßiges Schwitzen. Durch eine Behandlung mit Botulinum in die Haut lässt sich krankhaftes Schwitzen stoppen oder zumindest stark einschränken. Die Dauer des Therapie-Effekts beträgt etwa sechs Monate. Je nach Schweregrad der Erkrankung werden die Kosten sogar von der Krankenkasse übernommen.
- Botox entkrampft die Muskeln bei dem sogenannten Schiefhals. Der Wirkstoff verhindert, dass der Botenstoff Acetylcholin freigesetzt wird. Die Muskeln erschlaffen, denn Ihnen fehlt plötzlich der Befehl sich zusammenzuziehen. Das löst letztlich die Verspannung.
- Auch zur Behandlung von Migräne-Patienten hat Botox offiziell eine Zulassung erhalten. Bei den Betroffenen wird es in geringen Mengen gezielt in die Kopf-Druckpunkte und die Nackenmuskulatur gespritzt. Das führt zur Linderung der Kopfschmerzen oder sogar zur vollständigen Schmerzfreiheit. Auch hier übernimmt die Krankenkasse möglicherweise die Kosten für eine Behandlung.
- Botox wird therapeutisch bei Patienten eingesetzt, die einen Schlaganfall erlitten haben. Oft entsteht durch die Erkrankung eine einseitige Lähmung. Botulinum-Spritzen lösen Verkrampfungen und geben den Patienten dadurch etwas Beweglichkeit zurück.
- Bei Menschen, die an Multipler Sklerose erkrankt sind, kann das Nervengift ebenfalls helfen. Hauptproblem sind hier die unkontrollierten Bewegungen der Beine. Botox wirkt krampflösend und wird manchmal besser vertragen als andere Medikamente zur Entspannung der Muskeln.
- Botox bewirkt Linderung bei Personen, die von einer hyperaktiven Blase betroffen sind. Durch eine Injektion wird der Blasenmuskel entspannt, was zu einer erheblichen Entlastung der Betroffenen und Steigerung deren Lebensqualität beitragen kann.
Kritisch ist anzumerken, dass die Nebenwirkungen von Botox bisher wenig erforscht sind. Risiken bestehen außerdem in der Behandlung des falschen Muskels, wodurch sich der Wirkstoff mehr als gewünscht im Gewebe verteilt. Auch können kleine Blutergüsse oder Schwellungen durch die Spritze selbst auftreten sowie leichte Kopfschmerzen nach der Behandlung.
Bei ästhetischen Behandlungen zur Faltenunterspritzung im Gesicht sollte ebenfalls klar sein, dass zeitweise ein Großteil des mimischen Ausdrucksvermögens verloren gehen kann. Das Gesicht sieht zwar glatt aus, wirkt aber eventuell maskenhaft und starr.
Autor: Greta Flohe